Schein Sein

Seems To Be
Être paraître

Weltpremiere: Biennale di Venezia 2007
Internationale Premiere: Berlinale Forum Expanded 2008
Österreich-Premiere: Wien Modern Ouverture 2007

Live-Fassung 2007
Kino-Fassung 2008

Luxemburg/Österreich / 8 min / Farbe / 35mm / DCP / Dolby Digital

Live-Fassung gemeinsam mit dem Klangforum Wien

Aus der Filmkollektion Free Radicals

Synopsis

Schein Sein spielt mit den Wahrnehmungsebenen von Hören und Sehen, mit der Täuschung von Augen und Ohren wie mit der Spannung zwischen zweidimensionalem Abbild und dreidimensionalem Raumbild.

Das Film&Musikprojekt Free Radicals versammelt die beiden Kurzfilme Das Sein und das Nichts und Schein Sein von Bady Minck, die beide in ihrer kürzeren Live-Fassung zusammen mit Live-Musik vom Klangforum Wien aufgeführt werden. Die Hauptdarsteller der Filme sind die Ensemblemitglieder des Klangforum Wien sowie der Komponist und Dirigent Beat Furrer.

Credits

Drehbuch und Regie: Bady Minck

Musik: Morton Feldman interpretiert vom Klangforum Wien
„Madame Press Died Last Week at Ninety“ (c) courtesy of Universal Edition AG, Vienna

Realisiert in Zusammenarbeit mit dem Klangforum Wien

DarstellerInnen: Beat Furrer, Darko Vidačković, Morton Feldman, die MusikerInnen des Klangforum Wien, Andreas Eberle, Vera Fischer, Thomas Frey, Uli Fussenegger, Benedikt Leitner, Andreas Lindenbaum, Caroline Menke, Florian Müller, Anders Nyqvist, Alexander Rindberger, Lukas Schiske, Christoph Walder.

Kamera: Martin Putz, Eni Brandner

Schnitt: Frédéric Fichefet

Tonaufnahme: Peter Böhm
Tonassistent: Florian Bogner

Regie-Assistenz: Eni Brandner
Licht: Matthias Pötsch
Musikberatung: Bernhard Zachhuber
Koordination Klangforum: Stefanie Wolff, Sven Hartberger

Digitale Postproduktion: Eni Brandner
Postproduktionsassistenz: Peter Saghegyi, Darko Vidačković

Produktionsleitung: Alfie Kral
Assistenz Produktionsleitung: Maria Poell

Orchesterwarte: Matthias Meinharter, Florian Kofler, Ernst Rott
Best Girl für vertikale Pizza: Sarah Pötzelsberger
Dank an: Maisy Reinert, Bruno Pisek, Ganaël Dumreicher
Grafiken: Charles Ulbl

Produktionsadministration:Evelyne Schweitzer/Luxconcept, Alexander Gröger/Amour Fou
Audit: Marco Claude/Lux-audit
Produktionsassistenz: Jean-Laurent Xynidis, Ragna Larusdottir, Michelle Muller, Jessica Reavis

Digitale Endfertigung: Kurt Hennrich
Transfer 35mm: Martin Putz
Mischung: Eckart Goebel, Synchro Film Studio

ProduzentInnen: Bady Minck, Alexander Dumreicher-Ivanceanu, Gabriele Kranzelbinder
Produktion: AMOUR FOU Luxembourg & AMOUR FOU Vienna

Sponsoring: Synchro Film Wien
Unterstützt von: Filmfund Luxembourg, IF – Innovative Film Austria, ORF Innovationsfonds, Stadt Wien Kultur

Making of

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Distribution

festivals

Festivals

Kineteka Slovenska / K3 Festival, Ljubljana (September 2012)
Retrospective Bady Minck

Stuttgarter Filmwinter (Januar 2012)
Retrospective Bady Minck

Alternative Film/Video Festival Belgrade, Serbia (08. – 12.12. 2010)
Retrospective Bady Minck

International Film Festival Thessaloniki, Greece (03. – 12.12. 2010)
Tribute to D.O.P. Martin Putz

Arts&film Festival Prague, Czech Republic (24.6. – 26.6.2010)

Linoleum Festival of Contemporary Animation & Media-Art
Retrospective Bady Minck

Moscow, Russia [Retrospective Bady Minck] (11.12. – 13.12.2009)

Festival de Cine Internacional de Ourense Spain (10.10. – 17.10.2009)

Brisbane International Film Festival Australia (30.7. – 9.8.2009)

Hamburger Ostertöne Hamburg, Germany (10.4. – 13.4.2009)

Stockholm Festival for Short Experimental Film (4.4.2009)

BAFF Busto Arsizio Film Festival Italy (28.3. – 4.4.2009)

MUSEEK Music Video Festival, Sankt-Peterburg, Russia
(14.11. – 23.11.2008)

Istanbul International Short Film Festival Turkey (5.11. – 12.11.2008)

Tindirindis Int’l Animation Film Festival Vilnius, Lithuania
(19.10. – 22.10.2008)

BalkAnima Int’l Animated Film Festival Beograd, Serbia
(7.10. – 11.10.2008)

JIMFF Jecheon Int’l Music & Film Festival Seoul, South Korea
(14.8. – 19.8.2008)

Cadore Doc Film Festival, Pieve di Cadore, Italy (1.8. – 5.8.2008)

IO Isabella International Film Week Maratea, Italy (29.7. – 3.8.2008)
Opening Film

Animator International Film Festival Poznan, Poland (7.7. – 12.7.2008)
Retrospective Bady Minck

Diagonale Festival of Austrian Film Graz, Austria (1.4. – 6.4.2008)

Int’l Short & Independent Film Festival Dhaka, Bangladesh
(14.2. – 22.2.2008)

Berlinale Forum Expanded Germany (7.2. – 17.2.2008)
Festival Premiere

Biennale di Venezia, Teatro alle Tese, Arsenale (10.10. 2007)
Live Premiere of „Seems To Be“, „Being and Nothingness“ and „Free Radicals“

vorführungen

Vorführungen

Feb 2011

Paris/F Entrepôt
Retrospective Bady Minck

Sept 2009

Paris/F Light Cone Preview Show

Aug 2009

Brisbane/AUS Gallery of Modern Art
as Preview Brisbane International Film Festival

Brisbane/AUS 5 screenings @ Queen Street Mall
five special screenings as Preview on the
Brisbane International Film Festival, Australia

12.04.2009

Hamburg/D Laeiszhalle
„Free Radicals“

10.04.2009

New York City/USA Chelsea Art Museum
Special Program Bady Minck

04.04.2009

New York City/USA Lincoln Center
„Free Radicals“

15.04.2008

Paris/F Goethe Institut
„Die Berlinale in Paris – Das Internationale Forum des jungen Films“

14.04.2008

Bruxelles/B Palais des Beaux Arts
„Free Radicals“ @ Festival Ars Musica

13.04.2008

Luxembourg/L Philharmonie Luxembourg
„Free Radicals“

12.12.2007

Sankt-Peterburg/RUS Kulturforum Moskau
Retrospective Bady Minck at Rodina Kinoteatr

01.11.2007

Wien/A Wien Modern
Opening Night Konzerthaus Wien
„Free Radicals“

TV

3sat 11.11.2007 LebensART
report by Barbara Pichler

ORF2 05.11.2007 LebensART
report by Barbara Pichler

ORF2 01.11.2007 ZIB2
report by Barbara Pichler

ORF2 22.10.2007 Kurzfilmnacht
Ankündigung mit Filmausschnitten // Announcement with film excerpts
by Gaby Flossmann

Distribution

Verleih & Vertrieb Kino-Fassung: Sixpack Film

Verleih Kino-Fassung: Light Cone Paris

Vertrieb Live-Fassung: Klangforum Wien

Kritiken in mehreren Sprachen (bitte scrollen)

Zu Stimmenraunen, Kritzelgeräuschen, summenden Klangfetzen kurvt die Kamera über eine Materialansammlung, wie sie auf einen Schreibtisch im Schaffensrausch zu gehören scheint. Noten und Notizen, Hefte und Bleistifte, Muster aller Art auf und zwischen Zetteln, nicht geleerte Martinigläser, gefüllte Aschenbecher, Totenköpfe – und da steht auch schon (samt Kaffeetasse!) die Einstellung kopf und eine Ensembleanordnung nach Musikinstrumenten auf dem Papier. Ständig Bewegung, Verwandlung, Variation und wohlige Ungewissheit: Ein Konzertsaal? Ein Kino?
Das Rechteck des Bilds bleibt zurück, wird im Zug der Fahrt sogleich ein helles Rechteck im Bild: Leinwand mit Ensemble als Leinwand vorm Ensemble, das auf einmal nur mehr der Schattenwurf seiner selbst ist. Madame Press ist tot. Die Imagination lebt. So scheint es jedenfalls zu sein.

Christoph Huber

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Morton Feldman war ein Freund der langen Form, aber sein (für die verstorbene Klavierlehrerin komponiertes) Stück „Madame Press Died Last Week at Ninety“ scheint kurz genug zu sein, um Bady Mincks achtminütigem Animationskunststück „Schein Sein“ Zeit für eine Einstimmung zu lassen. Ganz wörtlich: Zu Stimmenraunen, Kritzelgeräuschen, summenden Klangfetzen kurvt die Kamera über eine Materialansammlung, wie sie auf einen Schreibtisch im Schaffensrausch zu gehören scheint. Da sind Noten und Notizen, Hefte (was macht da der Name des Neutönerkollegen Cage?) und Bleistifte, Muster aller Art auf und zwischen Zetteln, nicht geleerte Martinigläser, gefüllte Aschenbecher. Totenköpfe – nur gezeichnet und in „echt“. Der Übergang von Schein zu Sein ist, urplötzlich und doch schon längst, ganz fließend geworden.

Die Stimmung ist ähnlich wie vor der Erzberg-Kopfgeburt beim Dichter Bodo Hell in Mincks „Im Anfang war der Blick“ – und da steht auch schon (samt Kaffeetasse!) die Einstellung kopf und eine Ensembleanordnung nach Musikinstrumenten auf dem Papier. Als Mitglieder vom Klangforum Wien erscheinen sie am Blatt: Bass 2 und Horn und Tuba und so weiter, elf Köpfe, dann noch der Dirigent, Beat Furrer, der – ehe man sich versieht und verhört – wieder verschwindet, während das wiederholte Motiv des Musikstücks anhebt. Zugleich sinken die Musikanten mysteriös ab – nein, es klappt das Blatt mit der Ensembleanordnung nach hinten, die nunmehr im dreidimensionalen Computergrafiksaal sitzt. Das Blatt ist Teppich geworden und dann transparent, verschwunden in die braune Bühne, von der sich die Kamera zurückzieht, während sich in den sich mehrenden Sesselreihen zunächst durchsichtige Publikumsschemen manifestieren.

Ständig Bewegung, Verwandlung, Variation und wohlige Ungewissheit: Ein Konzertsaal? Ein Kino? Das Rechteck des Bilds bleibt zurück, wird im Zug der Fahrt sogleich ein helles Rechteck im Bild: Leinwand mit Ensemble als Leinwand vorm Ensemble, das auf einmal nur mehr der Schattenwurf seiner selbst ist. Es braucht einen Schnitt: Ganz nah! Und schon wieder diese Verschiebung abwärts, ein Zerren an den Perspektiven der Silhouetten, dann gibt erneute Transparenz den Blick frei aufs „originale“ – was immer das jetzt noch bedeuten mag – Ensemble, das Stück vollendend. Sinkt da noch die Bühne oder sind es die Musiker, die schweben? War das ein Atmen, eine Bewegung vor dem finalen Erstarren, darüber Abspann rückwärts – an die ver-rückte Welt von Robert Aldrichs Meisterwerk „Kiss Me Deadly“ erinnernd? Egal. Madame Press ist tot. Die Imagination lebt. So scheint es jedenfalls zu sein.

Christoph Huber

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Eine Meditation über Seinsgewissheiten und Wahrnehmungsillusionen, eine kreisende Suchbewegung in Raum und Zeit und gleichzeitig ein Trompe l’Oeil; Morton Feldmans entdramatisierte, scheinbar aus der Zeit gefallene Musik wird im Film in ihren räumlichen Dimensionen beim Wort genommen: Die Aufstellungsskizze des Ensembles, das gleich Feldmans Komposition zur Aufführung bringen wird, füllt sich mit ‚realen‘ Musikern, die in der Zweidimensionalität des Papiers gefangen sind, um dann in die Spatialität des Wiener Konzerthauses gekippt zu werden. Aber was ist hier echt, was visuelle Fälschung? „Schein Sein“ tanzt auf dieser Plattform der Ambivalenzen und stellt der Metaphysik des festen existentiellen Grundes den agnostischen Skeptizismus einer von der visuellen Chimäre markierten Seinsverlassenheit entgegen. Gottloser Feldman, gnadenloser Abgrund! Was wir sehen, blickt uns an.

Thomas Miessgang

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Die Kamera blickt von oben auf einen vollgeräumten Tisch: überquellende Aschenbecher, Fotos, Weingläser, Reproduktionen von Arbeiten der Minimal Art und Kelimteppichen, benutzte Kaffeetassen. Manchmal kommen Hände ins Bild, die mit einem Bleistift Eintragungen in einer Partitur machen und das Blatt dann zerknüllen. Eine kreisende Suchbewegung in Raum und Zeit und gleichzeitig ein Trompe l’Oeil: Denn Gläser werden digital verrückt, der Inhalt von Aschenbechern wie von Zauberhand verändert.
Was filmisch dokumentierte Seinskontinuität zu sein scheint, ist in Wahrheit eine Manipulation des temporalen Ablaufes. Und in der Rupture der Narration, im perzeptiven Riss, gibt sich das Medium als Produzent von Simulakren zu erkennen.

„Schein Sein“ ist eine Meditation über Seinsgewissheiten und Wahrnehmungsillusionen. Morton Feldmans entdramatisierte, scheinbar aus der Zeit gefallene Musik der endlosen Wiederholungen – Lacan würde von der Insistenz der Signifikantenkette sprechen – wird im Film in ihren räumlichen Dimensionen beim Wort genommen: Die Aufstellungsskizze des Ensembles, das gleich Feldmans Komposition „Madame Press Died Last Week at Ninety“ zu Aufführung bringen wird, füllt sich mit ‚realen‘ Musikern, die in der Zweidimensionalität des Papiers gefangen sind, um dann in die Spatialität des Wiener Konzerthauses gekippt zu werden. Mal erscheinen sie in einem hell ausgeleuchteten Rechteck, dann wiederum als transparente Silhouetten. Bei einer langen Kamerafahrt rückwärts kommt schließlich das Publikum ins Blickfeld: Die Musik morpht vom Solipsismus der einsamen Klangerstellung in die Dialogizität: Space is the Place.

Aber was ist hier echt, was visuelle Falschmünzerei? Schein Sein tanzt auf dieser Plattform der Ambivalenzen und stellt der Metaphysik des festen existentiellen Grundes den agnostischen Skeptizismus einer von der visuellen Chimäre markierten Seinsverlassenheit entgegen.
Gottloser Feldman, gnadenloser Abgrund! Oder, um es mit Georges Didi-Huberman zu sagen: Was wir sehen, blickt uns an.

Thomas Miessgang

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Free Radicals: Kunstmatch zwischen Musik und Film
Man sah zunächst den Komponisten Beat Furrer mit seiner Partitur in einer Filmprojektion, dann kam er auch schon aufs Podium, um mit seinem „Lied, das über das Ende des Liedes hinaus ein anderes Ende finden wollte“ zu eröffnen. Zugleich flimmerte der Film „Das Sein und das Nichts“ über die Leinwand und zeigte, wie die Musiker vor der im Hintergrund ablaufenden Partitur spielten und synchron zu ihren Einsätzen ein- und ausgeblendet wurden.
Der Verdacht, dass die mit Bernhard Zachhuber vom Klangforum für das Konzept verantwortliche Bady Minck ihre witzigen Arbeiten, die den Abend einrahmten, in gutem Licht erscheinen lassen wollte, würde zu kurz greifen. Dennoch waren ihre Filme die schlüssigsten, die, auf unaufdringliche Weise selbstreflexiv, zuerst Dirigent und Ensemble auf die Leinwand projizierten, dann in „Schein Sein“ ein Blatt Papier auf dem Schreibtisch der Filmemacherin zur Bühne machten und Momentaufnahmen aus ungewohnter Perspektive zeigten.
Der Umstand, dass der erste und letzte Film nicht nur eng an die Musik – zuletzt von Feldman – angelehnt waren, sondern auch mit Abstand die längsten visuellen Programmpunkte, holte das Experiment wieder auf sicheren Boden zurück.

Daniel Ender, Der Standard, 03.11.2007

In Bady Mincks Film Schein Sein ist der Ansatz kein analytischer – das Stück „Madame Press Died Last Week at Ninety“ von Morton Feldman steht eher für meditative Musik. Die Filmemacherin verändert unmerklich die Kulisse, von einer Aufstellungsskizze zum realen Ensemble, vom Spielen in einem leeren Saal zu einem gut besuchten Konzert. Die Musik zieht derweil ihre eigenen Bahnen – losgelöst vom realen Umfeld.

Raymond Klein, Woxx, Luxembourg

Morton Feldman’s “Madame Press Died Last Week at 90” is more sober and constricted than Mr. Furrer’s score. It revolves mostly around two repeated chords, and its instrumental textures are comparatively steady. In Schein Sein (“Seems to Be”), Ms. Minck again shows the players as they drop in and out of the score, but she also pulls back to show the musicians on the screen, the screen on a stage and the stage in a hall with an audience. It was an appealing if self- conscious solution, if making the films a matched set was the goal.

Allan Kozinn, New York Times

In Schein Sein (“Seems to Be”) Ms. Minck pans across a desk cluttered with significant Feldman cues — a Mondrian painting, a rug pattern, the voice of John Cage — before playing perceptional games to the tune of Mr. Feldman’s “Madame Press Died Last Week at 90.”

Steve Smith, New York Times

Mit den Augen hören, mit den Ohren sehen. – Auf der diesjährigen Berlinale war die luxemburgische Filmemacherin und Künstlerin Bady Minck mit dem 8-minütigen Kurzfilm Schein Sein vertreten. Die österreichisch-luxemburgische Koproduktion lief in der Sektion Forum des Filmfestivals und „spielt mit den Wahrnehmungsebe- nen von Hören und Sehen, mit der Täuschung von Augen und Ohren sowie mit der Spannung zwischen zweidimensionalem Abbild und dreidimensionalem Raumbild“

Journal Berlinale

Ici le temps devient espace Schein Sein de Bady Minck interroge à plusieurs niveaux l’acte de composition et les potentialités de la musique. Après une première mondiale fort remarquée à la Berlinale allemande en février dernier, Bady Minck présente ce week-end à la Philharmonie du Kirchberg son nouveau film Schein Sein (Être paraître), dans le cadre d’une soirée de films d’avant-garde intitulée Free Radicals. Poursuivant un travail des plus poussés sur les interactions entre le visuel et le sonore, la réalisatrice luxembourgeoise bien connue du grand public, propose à nouveau une œuvre subtile et maîtrisée.

Stéphane Roussel

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Qui connaît sa précédente réalisation Das Sein und das Nichts (L’Être et le Néant, 2007), retrouvera dans ce nouvel opus les mêmes fils conducteurs. D’une durée ramassée, le déroulement se construit sur la musique remarquable et trop méconnue de Morton Feldman, compositeur américain mort en 1987. Ce choix philosophique s’avère d’autant plus judicieux que l’univers sonore de Feldman entretient des correspondances ténues avec les arts plastiques, tel qu’en témoigne entre autres sa superbe pièce Rothko Chapel, sorte de mélopée calquée sur un cycle de peintures du peintre Mark Rothko. Interprétée par le Klangforum Wien sous la direction de Beat Furrer, c’est à la partition Madame Press Died Last Week at Ninety qu’a fait appel Bady Minck. Intercalés dans un jeu de plans et de reliefs architecturaux, les instrumentistes du fameux ensemble, la musique aux allures « becketiennes » et le public constituent les principaux protagonistes d’une véritable fiction synesthésique.

Il entretient des correspondances ténues avec les arts plastiques, tel qu’en témoigne entre autres sa superbe pièce Rothko Chapel, sorte de mélopée calquée sur un cycle de peintures du peintre Mark Rothko. Interprétée par le Klangforum Wien sous la direction de Beat Furrer, c’est à la partition Madame Press Died Last Week at Ninety qu’a fait appel Bady Minck. Intercalés dans un jeu de plans et de reliefs architecturaux, les instrumentistes du fameux ensemble, la musique aux allures « becketiennes » et le public constituent les principaux protagonistes d’une véritable fiction synesthésique.

Sans dévoiler ici la trame de ce film à découvrir absolument et qui occupe le centre d’une longue soirée de concerts et de projections avec, en prélude, une table ronde sur les interactions entre les arts dans la culture contemporaine, Schein Sein interroge à plusieurs niveaux l’acte de composition et les potentialités de la musique. Comment le son devient espace par le truchement de l’image ? Un projet traversant de manière sinueuse tout le XXe siècle. Ainsi, déjà Richard Wagner en 1882 invoquait explicitement ce théorème en faisant déclarer à l’un des personnages de son dernier festival sacré Parsifal « Ici le temps devient espace ». Plus tard, l’éminent compositeur et maître à penser Arnold Schönberg, lorsqu’il décrira en fin de carrière la genèse et la table des lois de son procédé d’écriture dodécaphonique, expliquera quant à lui : « L’unité de l’espace musical exige une perception absolue et unitaire. Dans cet espace, il n’existe pas de dessous, pas de droite ou de gauche, ni de marche avant ou arrière. Chaque configuration musicale, chaque mouvement de sons doit être compris avant tout comme un rapport interchangeant de sonorités, d’oscillations apparaissant en différents endroits et à différents moments ». Sans appartenir a priori à telle ou autre filiation, la recherche de Bady Minck s’inscrit toutefois dans cette longue histoire, que le cinéma expérimental des premières décennies du siècle passé ou de la période psychédélique autour de 1968 aura lui aussi amplement brassé, et qu’elle pousse dans de nouveaux retranchements.

En cette phase actuelle marquée par la réaffirmation des catégories artistiques, telle que la peinture, au sein d’un questionnement toujours aussi insistant sur les frontières entre chaque disciplines, des oeuvres comme Das Sein und das Nichts ou Schein Sein, sortes de manifestes compacts, montrent que le débat est loin d’être clôt.

Stéphane Roussel

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